Was macht einen wirklich guten Trainer aus? Ist es die perfekte Trainingsplanung, das tiefste taktische Wissen oder die Fähigkeit, eine Mannschaft zum Sieg zu führen? Berthold Bisselik, Trainerentwickler bei TSG Hoffenheim, hat eine klare Antwort: Ein Trainer muss mehr können als nur Übungen anleiten – er muss Menschen führen, inspirieren und begleiten. In der aktuellen Folge des 1x1SPORT #Fußballtrainer Podcasts spricht er darüber, warum Trainer sich nicht nur um die Entwicklung ihrer Spieler kümmern sollten, sondern auch um ihre eigene.
Selbstführung als Basis erfolgreicher Trainerarbeit
„Wer andere führen will, muss zuerst sich selbst führen können“, betont Bisselik.
Doch was bedeutet das genau? Es geht darum, als Trainer eine eigene Haltung zu entwickeln, sich der eigenen Wirkung bewusst zu sein und zu verstehen, welche Rolle man innerhalb eines Teams wirklich einnimmt. Oft sind es nicht fehlende fachliche Kompetenzen, die einen Trainer daran hindern, seine Mannschaft weiterzubringen, sondern Unsicherheiten in der eigenen Führung, unklare Kommunikation oder die Angst, sich auch mal verletzlich zu zeigen.
Ein weiteres Thema, das intensiv besprochen wird, ist das Spannungsfeld zwischen Spielerentwicklung und kurzfristigem Erfolg. Gerade im Nachwuchsfußball stehen Trainer immer wieder vor der Herausforderung, Spiele gewinnen zu wollen, ohne dabei die langfristige Entwicklung der Spieler aus den Augen zu verlieren. Bisselik plädiert dafür, den Mut zu haben, Spielern Fehler zu erlauben, sie herauszufordern und ihnen Verantwortung zu übertragen. Denn nur so lernen sie, unter Druck die richtigen Entscheidungen zu treffen – eine Fähigkeit, die im modernen Fußball immer wichtiger wird.
Freude als Schlüssel für nachhaltige Entwicklung
Doch nicht nur die Arbeit mit den Spielern ist entscheidend. Auch der Umgang mit Eltern spielt eine immer größere Rolle. Was passiert, wenn das Kind auf dem Platz eine Entscheidung trifft, die der Vater oder die Mutter ganz anders sieht? Wie schafft man es, Eltern als Partner in die Entwicklung ihrer Kinder einzubinden, ohne dass sie zu Co-Trainern werden? In der Episode gibt Bisselik spannende Einblicke, wie man diesen Balanceakt meistert.
Ein Punkt, der besonders hängen bleibt, ist die Bedeutung von Freude im Training. Während in vielen Teams oft Disziplin und Ernsthaftigkeit betont werden, sieht Bisselik einen anderen Weg. Leistung entsteht dort, wo Spieler mit Begeisterung trainieren, sich ausprobieren dürfen und ein Umfeld vorfinden, in dem sie sich wohlfühlen. In seinem Podcast zeigt er auf, wie wichtig es ist, auch als Trainer mit Spaß und Leidenschaft an die Sache heranzugehen – denn das überträgt sich unmittelbar auf die Spieler.
Diese Episode ist ein absolutes Muss für jeden Trainer, der sich weiterentwickeln möchte. Sie gibt wertvolle Impulse für eine moderne Trainerphilosophie und Einblicke in die Aufgaben als Trainer Entwickler eines Bundesliga NLZs und zeigt, dass Coaching weit über das Vermitteln von Technik und Taktik hinausgeht.
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